Wir rocken den Platz „Am Sande“! – Tageblatt-Interview mit Lars und Philipp

In der Ausgabe vom 11.07.2019 hat das Stader Tageblatt sich intensiv mit den Stade BeachDays 2019 auseinandergesetzt. Auch ein Interview mit den beiden Hauptorganisatoren, Lars von Minden und Philipp Tramm, wurde geführt. Hier gibt´s das gesamte Gespräch zum Nachlesen:

Herr von Minden, haben Sie die Beachvolleyball-WM in Hamburg verfolgt?
Lars: Natürlich. Ich war jeden zweiten Tag dort und war begeistert. Ich habe auch das Finalspiel der Damen gesehen, großer Sport. Ich habe mir die Veranstaltung aber auch aus anderer Sicht angeguckt.

Nämlich?
Lars: Wie man so etwas organisieren kann. Ich habe zum Beispiel darauf geachtet, wie beim Einlass kontrolliert wurde, wie von einem Feld auf das andere gewechselt wurde oder die Netzhöhe zwischen einem Herren- und Damenspiel angepasst wurde. Das betrifft uns ja auch.

Der Zuschauer-Andrang und die Beachvolleyball-Begeisterung in Hamburg waren groß. Glauben Sie, dass Sie davon auch in Stade profitieren können?
Lars: Auf jeden Fall. Ich habe dort viele Freunde und Bekannte getroffen, die sicherlich auch in Stade dabei sein werden. Ich hoffe, dass so ein Event wie die WM die Freude am Beachvolleyball noch mehr aufleben lässt.

Was erwartet denn die Zuschauer in Stade?
Lars: Ein hervorragendes Event. Wir beginnen mit Breitensportturnieren, da kann praktisch jeder mitmachen. Dann gibt es über die Woche verteilt insgesamt vier Turniere für die Schulen. Wir hoffen, dass wir darüber Kinder für diese Sportart begeistern können. Außerdem haben wir Turniere für Firmen, Azubis und Studenten angesetzt. Und am Samstag kommt das absolute Highlight: die Nordwestdeutschen Beachvolleyball-Meisterschaften…
Philipp: …mit den besten Teams des Nordwestens.

Herr Tramm, welcher Gedanke steht dahinter, Breiten- und Spitzensport zu verbinden?
Philipp: Wir wollen die Sportart Beachvolleyball bekannter machen. Dazu gibt es die Breitensportturniere, bei denen sich die Leute selber ausprobieren können. Und es gibt das Zugpferd, die Nordwestdeutschen Meisterschaften, wo man mit der ganzen Familie hochklassigen Sport sehen kann. Darüber wollen wir bei Kindern und Jugendlichen Vorbilder entwickeln und den Ehrgeiz wecken: Geil, vor so einer tollen Kulisse möchte ich auch mal spielen.

Welche Rolle spielt Beachvolleyball in der Region?
Lars: Es ist nicht nur der VfL Stade, der Turniere ausrichtet. Auch in Buxtehude wird beispielsweise viel Beachvolleyball gespielt. Plätze gibt es mittlerweile auch in jedem Freibad, am Bassenflether Strand oder häufig versteckt hinter irgendeiner Turnhalle. Wir wollen den Beachvolleyball daher mehr in den Vordergrund rücken.

Wie sehr wird Ihr Alltag nun durch die Beach Days beeinflusst?
Lars: (lacht) Nebenbei bin ich noch Entwicklungsingenieur bei Airbus. Nein, Scherz. Auf jeden Fall ist die Organisation wie ein zusätzlicher Job, zeitintensiver als gedacht. Man versucht, dieses Event professionell voranzubringen mit einem harten Kern von vier Mann.

Herr Tramm, nennen Sie doch bitte ein paar Zahlen: Wie viel Sand wird für die Beach Days herangekarrt?
Philipp: Circa 560 Kubikmeter, das entspricht etwa 860 Tonnen. Wir werden sechs Spielfelder für die Breitensportturniere aufbauen und eine Tribüne für 400 Personen. Insgesamt haben wir 14 Turniere für jedes Leistungsniveau im Programm.

Wie hoch sind die Kosten?
Philipp: Wir haben ein Budget von mehreren Zehntausend Euro. Das stemmen wir größtenteils durch die Unterstützung aus dem Mittelstand. Insbesondere ist hier unser Titelsponsor Stade 21 zu nennen, der uns mit seinem Pool verschiedener Unternehmen unterstützt. Zum anderen sind das die Niedersächsische Lotto-Sport-Stiftung, der Volleyball-Kreisfachverband und der Kreissportbund, der sich auch mit Manpower an den Beach Days beteiligt.

Sind Sie bei der Planung schon an Ihre Grenzen gestoßen?
Lars: Ich habe etliche Mal ein Beachvolleyball-Turnier auf Borkum organisiert, bei dem auf 70 Feldern gespielt wird. Dadurch konnte ich viel Erfahrung sammeln. Was für Stade allerdings neu ist, betrifft das Drumherum, Themen wie Sicherheit, Frischwasser, Abwasser, Strom, wo kriege ich eine Tribüne her, wie spreche ich Caterer und Sponsoren an, wie kommuniziere ich mit der Stadt. Meine Lernkurve war auf einmal sehr steil.
Philipp: Wir haben von Beginn an definiert, wie das Event gestaltet sein soll und welche Mehrwerte wir potenziellen Partnern anbieten können, damit wir mit einem klaren Konzept auf mögliche Sponsoren zugehen konnten. Vor allem auf solche, die gut zu unserem Image passen oder eine ähnliche Zielgruppe ansprechen.

Zum Sportlichen: Steht das Teilnehmerfeld schon fest?
Philipp: Nein, die Saison läuft noch. Die Sportler können sich unter bestimmten Voraussetzungen für die Nordwestdeutschen Meisterschaften qualifizieren. Anfang August wird es soweit sein. Was man sagen kann, ist, dass es aus der Region ein Männer- und ein Frauenteam gibt, das gute Chancen hat, dabei zu sein.

Und wer?
Philipp: Das sehen wir im August.

Sollen die Beach Days langfristig in Stade etabliert werden?
Philipp: Unser Wunsch ist, dass die BeachDays jedes Jahr im Stader Veranstaltungskalender auftauchen. Das spielt auch seit Beginn der Planung eine Rolle: Wir bauen Kommunikationskanäle wie Homepage, Facebook und ab August auch Instagram auf, die wir langfristig nutzen können, wir haben ein Logo entwickelt, ein einheitliches Design für Plakate und Flyer. Die BeachDays sollen im Gedächtnis bleiben.

Herr von Minden, zum Abschluss: Welche Überschrift soll am Tag nach den Beach Days im TAGEBLATT stehen?
Lars: Dass wir den Platz „Am Sande“ gerockt haben.

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